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Moderne als Wunsch
Krieg und Städtebau im 20. Jahrhundert
pp. 656-674
Abstrakt
Die Zeitschrift für Volksernährung hat ihre Leser treu durch die Wirren des Ersten Weltkriegs begleitet. Sie bot Rat, um die Folgen der Unterversorgung zu lindern, veröffentlichte Rezepte für abwechslungsreiche Steckrüben-, Kohl-und Graupengerichte, rief zur Zeichnung von Kriegsanleihen auf und trug das Ihre dazu bei, den Patriotismus auch an der Heimatfront nicht erlahmen zu lassen. Im letzten Kriegsjahr werden diese Anstrengungen immer mühseliger, und der Ton der Beiträge wandelt sich. Die Autoren gehen nun verstärkt dazu über, die Härte des täglichen Überlebenskampfes als Anlaß zur Besinnung auf das Einfache und Elementare willkommen zu heißen. Allerdings kommt dieser Heroismus nicht ohne Gesten der Ausschließung aus. Es gibt nämlich Menschen, die das Alltagsleben unter Kriegsbedingungen besser, und andere, die es schlechter vertragen.
Publication details
Published in:
von Graevenitz Gerhart (1999) Konzepte der Moderne. Stuttgart, Metzler.
Seiten: 656-674
DOI: 10.1007/978-3-476-05565-1_32
Referenz:
Koschorke Albrecht (1999) „Moderne als Wunsch: Krieg und Städtebau im 20. Jahrhundert“, In: G. Von Graevenitz (Hrsg.), Konzepte der Moderne, Stuttgart, Metzler, 656–674.