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Über ethische und epistemische Botschaften in der gegenständlichen Umwelt Heranwachsender
pp. 17-36
Abstrakt
Abbildung 1 zeigt einen preisgekrönten Schulbau-Entwurf für die Stadt Berlin (Senatsverwaltung 1993, 83). Ein umfangreiches Forschungsprojekt zur Wahrnehmung von Schulbauten durch Schülerinnen und Schüler hat gezeigt, dass serielle Bauformen dieser Art deutliche Antipathien hervorrufen (Rittelmeyer 1994, 2009b). Die häufigsten Assoziationen von Schülern, Eltern und Lehrern waren die des "Kasernenbaus", der "Fabrik" und der "Massenlehranstalt". Die Bauform scheint eine Schule anzuzeigen, in der es keine Individualität mehr gibt – alle werden dem gleichen Schema unterworfen ("Ausbildungszentrum für Klontruppen" lautete eine charakteristische Bezeichnung). "Ordnung", Disziplin", "lustloses Lernen" sind weitere Attribute, die häufiger genannt wurden. Lässt man die Fassadenansicht auf Semantischen Differentialen bewerten (vgl. Abbildung 2, Schule "Berlin"), dominiert der Eindruck einer erdrückend, hart, monoton, unbelebt, starr, kalt, bedrängend, langweilig und abstoßend anmutenden Schulanlage (die hier exemplarisch gezeigte Bewertung wurde 2009 von insgesamt 40 Schülerinnen und Schülern des 11. und 12. Jahrgangs eines Kasseler Gymnasiums vorgenommen. Die Bildvorlagen waren farbig).
Publication details
Published in:
Egger Rudolf, Hackl Bernd (2010) Sinnliche Bildung?: Pädagogische Prozesse zwischen vorprädikativer Situierung und reflexivem Anspruch. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Seiten: 17-36
DOI: 10.1007/978-3-531-92383-3_2
Referenz:
Rittelmeyer Christian (2010) „Über ethische und epistemische Botschaften in der gegenständlichen Umwelt Heranwachsender“, In: R. Egger & B. Hackl (Hrsg.), Sinnliche Bildung?, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 17–36.