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Sinnliche Bildung?
Zur Einführung in dieses Buch
pp. 7-14
Abstrakt
Sich im Vollsinne als Subjekt ernst zu nehmen, bedeutet nicht, sich als egomanisches Individuum in einem Szenario verfügbarer Mitspieler und passiver Gegenstände zu verstehen, sondern sich auf einen Prozess einzulassen, an dem auch die Intentionalität anderer, tendenziell aller Mitglieder der Gattung zur Geltung kommt. Diese andere Intentionalität mag uns in der offensichtlichen Form artikulierter Ansprüche entgegentreten, wie etwa im Appell, in der Bitte, in der Aufforderung, im Befehl, oder in jener hintergründigen impliziten Form, wie sie sich etwa durch Erwartungen, Konventionen, Gewohnheiten, Rituale, raum-zeitliche und/oder symbolische Anordnungen, durch die "normative Kraft des Faktischen" oder andere Aspekte der sinnhaften Designation der Welt ausdrückt. Die Welt ist kein bloßes Material unserer Aktivitäten, sie spricht uns vielmehr ihrerseits in den vielfältigsten Formen an, sie bewegt uns, sie ergreift uns, sie schreckt uns ab, sie fordert uns auf.
Publication details
Published in:
Egger Rudolf, Hackl Bernd (2010) Sinnliche Bildung?: Pädagogische Prozesse zwischen vorprädikativer Situierung und reflexivem Anspruch. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Seiten: 7-14
DOI: 10.1007/978-3-531-92383-3_1
Referenz:
Hackl Bernd, Egger Rudolf (2010) „Sinnliche Bildung?: Zur Einführung in dieses Buch“, In: R. Egger & B. Hackl (Hrsg.), Sinnliche Bildung?, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 7–14.