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Das Problem des Solipsismus
pp. 216-226
Abstrakt
Ein weiteres zentrales Problem des Radikalen Konstruktivismus besteht darin, daß aufgrund der Ablehnung des Repräsentationismus bzw. jeder Abbildtheorie ein erkenntnistheoretischer Standpunkt für das Individuum gesucht werden muß. Darauf ist auch schon im ersten Teil der Arbeit eingegangen worden. Man kann dieses Standpunkt zunächst ganz generell als solipsistisch bezeichnen. In der Philosophie hat der Solipsismus als Denktradition eine lange Geschichte, auf die hier nicht in Detail einzugehen ist. Man kann den Solipsismus als theoretischen Egoismus begreifen, von dem SCHOPENHAUER in "Die Welt als Wille und Vorstellung" einmal sagte, daß dessen radikale Vertreter in ein Tollhaus gehören (vgl. SCHISCHKOFF 1965). Allerdings könnte man mit Recht fragen, ob nicht seine Reduktion der Erkenntnis auf den Willen konsequenterweise ebenfalls zu einem letztlich solipsistischen Standpunkt führen muß.
Publication details
Published in:
Stangl Werner (1989) Das neue Paradigma der Psychologie: die Psychologie im Diskurs des radikalen Konstruktivismus. Wiesbaden, Vieweg+Teubner.
Seiten: 216-226
DOI: 10.1007/978-3-322-91117-9_10
Referenz:
Stangl Werner (1989) Das Problem des Solipsismus, In: Das neue Paradigma der Psychologie, Wiesbaden, Vieweg+Teubner, 216–226.