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Vergangene Zukünfte im Medium gegenwärtiger Bildungsbiographien
pp. 13-44
Abstrakt
Die erziehungswissenschaftliche Biographieforschung geht von dauerhaften Strukturbildungen im Leben jedes Einzelnen aus. Diese Stabilitätsannahme ist nicht zuletzt durch zeitdiagnostisch orientierte soziologische Analysen brüchig geworden. Sie fokussieren die Prozesshaftigkeit sozialer Realität. Wenn die These über die verlorene (Zeit-) Stabilität von Lebensläufen und Biographien zutrifft, wird qualitative Bildungsforschung auf der Grundlage von Einmalhebungen fragwürdig. Der Beitrag verdeutlicht, dass von Wiederholungserhebungen folgenreiche Anregungen für die Weiterentwicklung der Theorie der (Bildungs-)Biographie zu erwarten sind. Biographietheoretisch, indem von der Fokussierung auf die einzelne Biographie als repräsentatives und abgeschlossenes Resultat auf die Serialität von Bildungsgestalten und weiter den Prozess des Biographisierens umgestellt wird. Und bildungstheoretisch, indem an die Stelle von eindimensional stabilen Subjektgestalten mehrdimensional dynamische Subjektmodelle treten.
Publication details
Published in:
Hof Christiane, Rosenberg Hannah (2018) Lernen im Lebenslauf: Theoretische Perspektiven und empirische Zugänge. Dordrecht, Springer.
Seiten: 13-44
DOI: 10.1007/978-3-658-19953-1_2
Referenz:
Kade Jochen (2018) „Vergangene Zukünfte im Medium gegenwärtiger Bildungsbiographien“, In: C. Hof & H. Rosenberg (Hrsg.), Lernen im Lebenslauf, Dordrecht, Springer, 13–44.