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Typologien und Klassifikationen
pp. 11-47
Abstrakt
Typologien und Klassifikationen haben die Entwicklung des soziologischen Denkens nachhaltiger beeinflußt als theoretische Konstruktionen, die sich am Ideal eines deduktiven Aussagensystems orientieren. Die meisten Typen sind nicht sehr präzise, sondern werden - wie Paul F. Lazarsfeld 1 es einmal ausgedrückt hat - an den Rändern unscharf. Was kennzeichnet einen außen-geleiteten Menschen, einen »cos- mopolitan-leader«, eine totale Institution, eine charismatische Herrschaftsform, eine »folk-society« oder eine hydraulische Kultur, um nur einige Beispiele zu nennen? Diese fehlende Präzision scheint auch der Grund zu sein, weshalb die Einordnung eines konkreten Objektes in eine solche Typologie im allgemeinen Schwierigkeiten bereitet. Während nun manche Methodologen in diesem Zustand ein Zeichen mangelnder Exaktheit der Sozialwissenschaften erblicken, die es möglichst schnell zu überwinden gelte, sehen andere gerade darin die Besonderheit ihres Gegenstandsbereiches zum Ausdruck kommen.
Publication details
Published in:
Albrecht Günter, Daheim Hansjürgen, Sack Fritz (1973) Soziologie: Sprache. Bezug zur Praxis. Verhältnis zu anderen Wissenschaften. René König zum 65. geburtstag. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Seiten: 11-47
DOI: 10.1007/978-3-322-83511-6_1
Referenz:
Ziegler Rolf (1973) „Typologien und Klassifikationen“, In: G. Albrecht, H. Daheim & F. Sack (Hrsg.), Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 11–47.