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Technik und Naturwissenschaften in Antike und Mittelalter
pp. 220-239
Abstrakt
Grundvoraussetzung für jegliches wissenschaftliche Erfassen der außersubjektiven Welt ist die weitgehend axiomatisch gesetzte Annahme, daß etwas an und in der ,Natur" Erkanntes nicht nur für den konkreten Einzelfall, an dem es erkannt wurde, sondern für alle gleichartigen Fälle zu allen Zeiten und überall auf der Welt gilt. Durch Verallgemeinerung und Abstraktion wird dabei immer weitergehende Vergleichbarkeit erreicht: das Erkannte gilt für mehr oder weniger unterschiedliche, aber jeweils unter diesem bestimmten Aspekt zusammenfaßbare Einzeldinge oder -vorgänge; es ist also etwas, das dem konkreten Einzelfall, beziehungsweise dem auf einer gewissen Abstraktionsebene gewonnenen allgemeinen Fall, zeitlich vor- oder logisch übergeordnet ist, das also ,vorher" oder ,zuerst" da war. Die Griechen nannten es den ,Anfang" (archē) oder das ,Schuldige" die ,Ursache" (aition), die Römer übersetzten diese Begriffe mit principium und causa.
Publication details
Published in:
Hermann Armin, Schönbeck Charlotte (1991) Technik und Wissenschaft. Dordrecht, Springer.
Seiten: 220-239
DOI: 10.1007/978-3-642-95786-4_9
Referenz:
Krafft Fritz (1991) „Technik und Naturwissenschaften in Antike und Mittelalter“, In: A. Hermann & C. Schönbeck (Hrsg.), Technik und Wissenschaft, Dordrecht, Springer, 220–239.