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Goethe als Modell und Herausforderung
pp. 262-272
Abstrakt
1945 erschien Paul Valérys Mon Faust (Ébauches). In den einleitenden Bemerkungen thematisiert er die Macht, die Goethe immer noch über den Stoff ausübe. Erst er habe »Faust und den Anderen so hervorgebracht, dass sie nach ihm Werkzeuge des Weltgeistes werden konnten« (»Le créateur de ces deux-ci, Faust et l"Autre, les a engendrés tels qu"ils devinssent après lui des instruments de l"esprit universel«; Valéry 1960, 276). Und erst aufgrund seines class="EmphasisTypeItalic ">Faust seien die Protagonisten schließlich über dieses Werk hinausgewachsen und zu gleichsam mythischen Figuren geworden, die nun andere Reflexionen des Stoffes zuließen. Der Titel von Valérys Entwürfen inszeniert die Aneignung dieser inzwischen vom großen Vorgänger emanzipierten Figuren – bleibt damit aber des alten Eigentumsrechts eingedenk.
Publication details
Published in:
Rohde Carsten, Valk Thorsten, Mayer Mathias (2018) Faust-Handbuch: Konstellationen – Diskurse – Medien. Stuttgart, Metzler.
Seiten: 262-272
DOI: 10.1007/978-3-476-05363-3_31
Referenz:
Dehrmann Mark-Georg (2018) „Goethe als Modell und Herausforderung“, In: C. Rohde, T. Valk & M. Mayer (Hrsg.), Faust-Handbuch, Stuttgart, Metzler, 262–272.