Max Scheler
Gesellschaft

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220111

Ethik

Für eine Ästhetik der Existenz

Hans Herbert Kögler

pp. 148-200

Abstrakt

Moderne ›Bio-Mach‹ verdinglicht den Menschen, indem sie durch körperliche Konditionierung und Verinnerlichungspraktiken Individualtypen und Bevölkerungsklassen schafft. Diese sind systemfunktional statt freie Selbstverwirklichung zu ermöglichen. Die Kritik der Macht verbindet die Perspektive der Unterdrückten mit einer genealogischen Analyse der Herkunft solcher Machtmechanismen. Foucault hat freilich diese nur in Grundzügen angedeutete Verbindung der genealogischen Geschichtsschreibung mit der Erfahrungsperspektive der Betroffenen selbst nicht zu einer epistemologischen Theorie ausgebaut. Das Problem der Macht, so läßt sich die in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre sich anbahnende erneute Umorientierung verstehen, verlangt vielmehr dringlicher nach einer praktischen Antwort. Nicht die Ausarbeitung einer Erkenntnistheorie, die den Ansprüchen des ohnehin skeptisch beurteilten philosophischen Diskurses genügen würde, ist die Aufgabe, sondern die konkrete und reale Thematisierung von Widerstandsmöglichkeiten. Wie ist angesichts der pervasiven Kraft moderner Machtpraktiken Widerstand praktisch realisierbar und (an welchen Punkten) konkret durchführbar?

Publication details

Published in:

Kögler Hans Herbert (1994) Michel Foucault. Stuttgart, Metzler.

Seiten: 148-200

DOI: 10.1007/978-3-476-03978-1_4

Referenz:

Kögler Hans Herbert (1994) Ethik: Für eine Ästhetik der Existenz, In: Michel Foucault, Stuttgart, Metzler, 148–200.