Repository | Buch | Kapitel
Normen im Alltag
pp. 86-99
Abstrakt
In der Ethnomethodologie nimmt der Begriff "Norm" oder "Regel" einen besonderen Platz ein. Im Gegensatz zu anderen Hauptströmungen in der amerikanischen Soziologie sind für den Ethnomethodologen normative Konstrukte höchst problematisch und gelten nicht als besonders geeignet für Beschreibungen oder Erklärungen sozialer Regelmäßigkeiten. So ist die Frage von besonderem Interesse, in welcher Weise Gesellschaftsmitglieder im Alltagsleben Normen verwenden und sie vor allem zur Erklärung strukturierten Verhaltens heranziehen. In diesem Aufsatz soll nun kurz die Bedeutung von Normen als Gegenstand ethnomethodologischer Forschung aufgezeigt werden. Dabei will ich das Problem sowohl anhand von Beispielen aus meiner Forschungsarbeit wie auch durch Rückgriff auf andere Veröffentlichungen zu diesem Themenkomplex illustrieren und erläutern. Thomas P. Wilsons Ausführungen (1978) folgend sollen schließlich Normen als Maximen charakterisiert werden, d.h. daß ihre Vorschriften in der Realität nur begrifflich — ohne gleichzeitige konkrete Befolgung — gelten. Dennoch werden sie, wie meine abschließenden Erörterungen zeigen werden, interpretiert und methodisch verwendet.
Publication details
Published in:
Hammerich Kurt, Klein Michael (1978) Materialien zur Soziologie des Alltags. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Seiten: 86-99
DOI: 10.1007/978-3-322-83603-8_5
Referenz:
Zimmerman Don H. (1978) „Normen im Alltag“, In: K. Hammerich & M. Klein (Hrsg.), Materialien zur Soziologie des Alltags, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 86–99.