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Abschlüsse, Kehren und Übergänge
pp. 147-164
Abstrakt
Tatsächlich stellt Sartres Versuch einer moralphilosophischen Rückbindung des Existenzialismus nicht nur ein Resultat der phänomenologischen Analyse als solcher dar. Vielmehr reagiert er damit auch auf im Ansatz gleichsinnige Versuche Jaspers' und Heideggers und — was unmittelbar miteinander zusammenhängt — auf die politischen Katastrophen der Zeit nach 1933. Vor Sartre hatten auch Jaspers und Heidegger nach einer inhaltlichen Konkretion der Existenzphä-nomenologie gesucht, die die Geschichtlichkeit des einzelnen übersteigen würde. Im Unterschied zu Sartre führte diese Wende allerdings nicht zu einer Rückbindung des Existenzialismus an die moralischen Intentionen der Aufklärung, sondern zum Anschluß an die Ideologie der sog. ›konservativen Revolution‹ der zwanziger und dreißiger Jahre (zum folgenden vgl. v.a. Losurdo 1995).
Publication details
Published in:
Seibert Thomas (1997) Existenzphilosophie. Stuttgart, Metzler.
Seiten: 147-164
DOI: 10.1007/978-3-476-03999-6_3
Referenz:
Seibert Thomas (1997) Abschlüsse, Kehren und Übergänge, In: Existenzphilosophie, Stuttgart, Metzler, 147–164.