Max Scheler
Gesellschaft

Repository | Series | Buch | Kapitel

204262

Abschlüsse, Kehren und Übergänge

Thomas Seibert

pp. 147-164

Abstrakt

Tatsächlich stellt Sartres Versuch einer moralphilosophischen Rückbindung des Existenzialismus nicht nur ein Resultat der phänomenologischen Analyse als solcher dar. Vielmehr reagiert er damit auch auf im Ansatz gleichsinnige Versuche Jaspers' und Heideggers und — was unmittelbar miteinander zusammenhängt — auf die politischen Katastrophen der Zeit nach 1933. Vor Sartre hatten auch Jaspers und Heidegger nach einer inhaltlichen Konkretion der Existenzphä-nomenologie gesucht, die die Geschichtlichkeit des einzelnen übersteigen würde. Im Unterschied zu Sartre führte diese Wende allerdings nicht zu einer Rückbindung des Existenzialismus an die moralischen Intentionen der Aufklärung, sondern zum Anschluß an die Ideologie der sog. ›konservativen Revolution‹ der zwanziger und dreißiger Jahre (zum folgenden vgl. v.a. Losurdo 1995).

Publication details

Published in:

Seibert Thomas (1997) Existenzphilosophie. Stuttgart, Metzler.

Seiten: 147-164

DOI: 10.1007/978-3-476-03999-6_3

Referenz:

Seibert Thomas (1997) Abschlüsse, Kehren und Übergänge, In: Existenzphilosophie, Stuttgart, Metzler, 147–164.