Max Scheler
Gesellschaft

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204260

Der Ausgang der klassischen Deutschen Philosophie und der Aufbruch der ersten "existierenden Denker"

Thomas Seibert

pp. 1-70

Abstrakt

Daß der Existenzialismus trotz seiner eben skizzierten randständigen Position im Gesamtgefüge des philosophischen Universums direkt auf das Grundanliegen der Philosophie bezogen ist, läßt sich schon seinem Titel entnehmen. Vom lateinischen exístere (hervortreten, zum Vorschein kommen, ins Leben treten) abgeleitet, taucht der Ausdruck exístentia philosophiegeschichtlich in der christlichen Scholastik des Mittelalters auf. Er bezeichnet dort das zufällige Dasein der in der Zeit veränderlichen Einzeldinge und steht deshalb im direkten Gegensatz zum Begriff der ">esséntia, mit dem das unveränderlich-überzeitliche Wesen aller Dinge gefaßt wird. Im Begriffspaar exístentia — esséntia formuliert die Scholastik den grundlegenden Unterschied, an dem alles Philosophieren sich entzündet: den Unterschied nämlich zwischen dem, was wesentlich, allgemein und notwendig und dem, was unwesentlich, besonders und zufällig ist.

Publication details

Published in:

Seibert Thomas (1997) Existenzphilosophie. Stuttgart, Metzler.

Seiten: 1-70

DOI: 10.1007/978-3-476-03999-6_1

Referenz:

Seibert Thomas (1997) Der Ausgang der klassischen Deutschen Philosophie und der Aufbruch der ersten "existierenden Denker", In: Existenzphilosophie, Stuttgart, Metzler, 1–70.