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Verwischte Gesichter
Grenzen der Interpretation automatisch erzeugter Bilder
pp. 97-122
Abstrakt
Automatisch erstellte Bilder beleben zusehends die gesellschaftliche Wirklichkeit: visuelle Formen, Lebensformen vielleicht, die entstehen, wenn technische Installationen autark mit unterschiedlichen Realitäten interagieren, ohne auf einem intentionalen Bildakt zu beruhen. Von optischen Systemen selbständig erzeugt, registrieren sie Bestehendes, interpretieren Reales. Sie interferieren mit der vertrauten visuellen Welt, formen eine eigene Version von Wirklichkeit, angesichts derer die gängigen Kommunikations- und Interpretationsmodelle an ihre Grenzen stoßen. Es entstehen fremd erscheinende Evidenzen, die gleichzeitig eine eigentümliche Faszination ausüben. Das untenstehende Bild (Abb. 1) resultiert aus einem solchen automatischen Bildgebungs-Prozess, wie ihn Google Street View, die umfassende fotografischen Kartographierung von Städten, initiiert. Das Bild zeigt eine Frau, den Kopf der Kamera zugewandt.
Publication details
Published in:
Müller Michael, Soeffner Hans-Georg (2014) Grenzen der Bildinterpretation. Dordrecht, Springer.
Seiten: 97-122
DOI: 10.1007/978-3-658-03996-7_6
Referenz:
Keller Felix (2014) „Verwischte Gesichter: Grenzen der Interpretation automatisch erzeugter Bilder“, In: M. Müller & H.-G. Soeffner (Hrsg.), Grenzen der Bildinterpretation, Dordrecht, Springer, 97–122.