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Metapher und Biographie
pp. 54-70
Abstrakt
Die Angst, häßlich zu sein, mißgestaltet am ganzen Körper oder an einem seiner Teile, beherrscht manche Menschen so sehr, daß sie sich das Leben nehmen. Gerade weil andere nichts an ihnen sehen, gerade weil die Andern beteuern, die "dicken Beine" seien normal, die Entstellung der Nase nicht erkennbar, der eine Busen nicht größer als der andere, fühlen sich diese Menschen einsam, unverstanden und schämen sich; auch weil sie irgendwo wissen, daß ihre Angst ein kleiner Wahn, ein privater Irrsinn ist. In jedem Fall verwehrt ihnen die Überzeugung, häßlich oder gar entstellt zu sein, die Möglichkeit, mit dem anderen Geschlecht Beziehungen aufzunehmen, hier verhalten sie sich gehemmt oder — contraphobisch — betont draufgängerisch, fürchten aber immer, daß es "zum Äußersten" kommt.
Publication details
Published in:
Buchholz Michael B. (1996) Metaphern der "Kur": eine qualitative Studie zum psychotherapeutischen Prozeß. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Seiten: 54-70
DOI: 10.1007/978-3-322-87286-9_2
Referenz:
Buchholz Michael B. (1996) Metapher und Biographie, In: Metaphern der "Kur", Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 54–70.