Max Scheler
Gesellschaft

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177076

Einleitung — Ein vernünftiges Besonderes

Joachim Renn

pp. 9-22

Abstrakt

Die Verbindung von "existentieller' und "kommunikativer' Zeit, die der Titel dieser Arbeit in Aussicht stellt, entspringt einer Verschränkung von zwei ausgesprochen heterogenen philosophischen Positionen. Es wird nach einer Verbindung gesucht zwischen der existentialistischen Hermeneutik der Faktizität von Martin Heidegger und der sprachphilosophischen Rationalitätstheorie, für die die Theorie des kommunikativen Handelns von Jürgen Habermas steht. Diese Suche erfolgt nicht auf dem Wege eines direkten Theorievergleiches. An die Stelle eines umfassenden, abstrakten und allzu ehrgeizigen Integrationsversuches tritt der Versuch, ein theoretisches Motiv der hermeneutischen Phänomenologie in mehreren Schritten aus der Perspektive einer pragmatischen Sprachphilosophie zu reformulieren. Dieses theoretische Motiv ist die Interpretation personaler Selbstverhältnisse. In der Heideggerschen Daseinsanalyse wird das Moment der Individualität personaler Selbstverhältnisse rekonstruiert als existentielle Zeitlichkeit. Im Gegensatz dazu steht eine kommunikationstheoretische Rekonstruktion, die mit dem Vorrang der Intersubjektivität vor einer subjektiven oder personalen Innerlichkeit das Moment der Allgemeinheit im Sinne rationaler Akzeptierbarkeit personaler Selbstverhältnisse in den Vordergrund rückt.

Publication details

Published in:

Renn Joachim (1997) Existentielle und kommunikative Zeit: Zur "Eigentlichkeit" der individuellen Person und ihrer dialogischen Anerkennung. Dordrecht, Springer.

Seiten: 9-22

DOI: 10.1007/978-3-476-04263-7_1

Referenz:

Renn Joachim (1997) Einleitung — Ein vernünftiges Besonderes, In: Existentielle und kommunikative Zeit, Dordrecht, Springer, 9–22.