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Philosophische Anthropologie
Der theomorphismus des Menschen
pp. 55-131
Abstrakt
Das vorhergehende Kapitel zeigte, daß der Grundakt des menschlichen Geistes, die liebende Wesensschau, nach Scheler für den Menschen nur in strenger Abhängigkeit vom göttlichen Liebesakt möglich ist. Die Beschäftigung mit den Hauptinhalten dieser philosophischen Anthropologie, denen wir uns jetzt zuwenden, bestätigt und vertieft den bisherigen Befund: Der Mensch ist aus sich selbst nicht zu deuten, sondern nur verstehbar als Mitvollzieher des göttlichen Aktes der Alliebe, als Abbild Gottes, von der Idee Gottes her. Scheler hält von Anfang an diesen der christlichen Offenbarung entlehnten und dort in einem spezifischen Sinn zu Recht gültigen formalen Grundzug seiner philosophischen Menschdeutung durch den Rückzug auf die "Idee" Gottes (im Gegensatz zur Realität eines ganz bestimmt verfaßten göttlichen Wesens) offen für die verschiedenen materialen Auffüllungen, die bei ihm bekanntlich vom persönlichen Erlösergott des Christentums bis zum selbst erlösungsbedürftigen, weil in Drang und Geist gespaltenen "Grund aller Dinge" reichen.
Publication details
Published in:
Hammer Felix (1972) Theonome Anthropologie?: Max Schelers Menschenbild und Seine Grenzen. Dordrecht, Springer.
Seiten: 55-131
DOI: 10.1007/978-94-010-2738-0_3
Referenz:
Hammer Felix (1972) Philosophische Anthropologie: Der theomorphismus des Menschen, In: Theonome Anthropologie?, Dordrecht, Springer, 55–131.